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Techniktrend

Solarer Wasserstoff - Fronius stellt Gesamtlösung für Sektorenkopplung vor

Sven Ullrich

Der österreichische Hersteller von Leistungselektronik Fronius hat an seinem Forschungsstandort in Thalheim bei Wels eine Betankungsanlage für Brennstoffzellenfahrzeuge in Betrieb genommen. Der Prototyp besteht aus einem Solarcarport, der die Zapfsäulen überdacht. Mit dem erzeugten Solarstrom wird ein Elektrolyseur angetrieben, der Wasser in seine Bestandteile auftrennt. Während der Sauerstoff in die Umgebung abgegeben wird, speichert Fronius den Wasserstoff zunächst in Tanks. Mit diesem wird die unternehmenseigene Flotte von Brennstoffzellenfahrzeugen betankt. Der Wasserstoff kann aber auch wieder rückverstromt werden. Dazu hat Fronius ein großes Brennstoffzellen-BHKW mit einer elektrischen Leistung von zunächst zehn Kilowatt in die gesamte Anlage integriert.

Die Anlage ist zunächst ein Prototyp, den Fronius als Produkt ab kommendem Jahr vermarkten wird. „Solhub dient als zentraler Knotenpunkt für Sonnenenergie und ermöglicht eine innovative Kopplung der Strom Mobilität und Wärme“, erklärt Martin Hackl, Leiter der Sparte Solar Energy bei Fronius, anlässlich der Inbetriebnahme. „Wir sind überzeugt, dass Wasserstoff das Potenzial hat, einer der Energieträger der Zukunft zu werden und die Sektorenkopplung und damit auch die Energiewende massiv voranzutreiben.“

Grünen Wasserstoff vor Ort nutzen

Als Zielgruppe hat das Unternehmen vor allem Kommunen, Gewerbebetriebe und Logistikunternehmen im Blick, die ihre Fahrzeugflotte auf erneuerbare Energien umstellen will. Es geht hier vor allem darum, große Fahrzeuge wie Lkw oder Busse zu betanken, die ständig und vor allem flexibel einsatzbereit sein müssen und nicht lange an Ladestationen stehen können. Diese Unternehmen haben in der Regel auch den Platz, große Solarstromanlage auf die Dächer ihrer Produktions- oder Lagerhallen zu errichten. Den überschüssigen Solarstrom wandeln sie in Wasserstoff um und können ihn so über lange Zeit speichern. Auf diese Weise steigt der Eigenverbrauchsanteil des selbst produzierten Solarstroms weiter. Gleichzeitig können die Unternehmen die Abwärme, die dabei entsteht, direkt vor Ort nutzen. „Mit dem Solhub lässt sich grüner Wasserstoff aus Sonnenstrom gewinnen, und zwar da wo er gebraucht wird“, fasst Thomas Rührlinger den Ansatz zusammen, den Fronius damit verfolgt. Rührlinger beschäftigt sich bei Fronius mit der Entwicklung von Wasserstofflösungen.