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Offshore-Windenergie in Asien

Senvion und Co.: Kooperationen für japanischen Markt

Tilman Weber

Windturbinenbauer Senvion hat eine strategische Partnerschaft mit der neu ausgegründeten Energiesparte des Elektrogeräte- und Elektronik-Konzerns Toshiba ausgerufen, um in Japan Windparks an Land wie auch Windparks im Meer zu errichten. Wie Senvion nun mitteilt, wollen die Unternehmen „bei der Vermarktung, dem Verkauf, der Installation und dem Betrieb von Senvion Windenergieanlagen in Japan zusammenarbeiten“.

Ziel: Export von Windturbinen in drittwichtigsten Markt in Asien für Offshore-Windenergie

Der hierzu soeben geschlossenen Partnerschaft zwischen beiden Unternehmen liegt gemäß der Mitteilung Senvions eine „nicht-exklusive Kooperationsvereinbarung“ zu Grunde. Toshiba wie auch Senvion könnten demnach also auch ähnliche Partnerschaften mit im Wettbewerb zu Senvion oder zu Toshiba stehenden Playern abschließen. Im Detail sehe die Vereinbarung vor, heißt es, „dass Toshiba ESS die Kundenbetreuung und die Installation verantwortet, während Senvion die Turbinentechnologie bereitstellt und für Betrieb, Wartung und technischen Support zuständig ist.“ Was das im Detail bedeutet, erklärten die Partner noch nicht. Denkbar wäre dem Wortlaut nach, dass Toshiba die Leitung der Turbineninstallationen in den Projekten übernimmt und danach die Windparks verkauft oder Eigentümer der gebauten Windparks bleibt und den Strom in Abnahmeverträgen beispielsweise mit Industrieunternehmen vertreibt. Senvion soll offenbar sowohl die Betriebsführung, als auch den Instandhaltungs- und Optimierungs-Service im Windpark weitgehend komplett übernehmen.

„Aufgrund der erfolgreichen Projektabschlüsse in Japan sowie den richtigen Technologie- und Servicelösungen für den japanischen Markt ist Senvion der logische Partner für uns“, sagte der Corporate Senior Vice President von Toshiba ESS, Fumio Otani. Toshiba Energy Systems & Solutions (Toshiba ESS) war im Oktober 2017 als Abspaltung des Toshiba-Konzerns entstanden.

Auch der Ölkonzern Equinor aus Norwegen, der kürzlich noch Statoil hieß, will jetzt mit einer Kooperation in Japans Offshore-Windenergiemarkt wohl angreifen. So gab das in Norwegen ansässige Netzwerk Global Center of Expertise Node (GCE), das sich nicht zuletzt durch die norwegische Öl- und Gasindustrie zusammensetzt, bekannt: Equinor und das norwegische Energie- und Ölministerium hätten sich mit der japanischen Nichtregierungsorganisation Nippon Foundation sowie Vertretern von Industrieunternehmen und aus der Wissenschaft in Tokio getroffen, um eine Offshore-Windenergie-Kooperation zu diskutieren.

Prognosen Meereswindkraft: Nach China und Taiwan folgt Japan.

Japan steht nicht zuletzt beim Weltwindenergierat GWEC als mittelfristig womöglich drittwichtigster Offshore-Windenergiemarkt Asiens im Visier. Dabei argumentiert GWEC in seinen jährlichen Prognosen mit dem von der japanischen Regierung angekündigten Ausbau der Meereswindkraft auf 10 Gigawatt (GW) Erzeugungskapazität bis 2030. Zum Vergleich: Die kurzfristig größten Offshore-Windenergiemärkte Asiens, China und Taiwan, werden gemäß einer neuen Studie der britischen Wirtschaftsberatungsagentur Wood Mackenzie bis 2027 bereits auf ein errichtetes Windkraftvolumen im Meer von 31 beziehungsweise knapp 9 GW kommen.