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Inselnetz in der Karibik

PV mit Speicher spart eine Million Liter Diesel pro Jahr

Der Energieversorger der kleinen Karibikinsel Saba ist zufrieden mit der Entscheidung, die Stromversorgung um Erneuerbare ergänzt zu haben. Denn bis vor Kurzem erzeugten ausschließlich Dieselgeneratoren den Strom für die etwa 2.000 Inselbewohner. Doch SEC Energy, der auch die Energieversorgung auf Saba verantwortet, hat einen großen Solarpark bauen lassen. Damit konnten die Dieselgeneratoren zumindest dann ausgeschaltet werden, wenn die Sonne scheint, was sie in der Karibik häufig tut.

Zehn Stunden ausschließlich Solarstrom

Doch nach Sonnenuntergang fangen die Dieselmaschinen wieder an zu dröhnen. Das ist jetzt zumindest für die Morgen- und Abendstunden auch vorbei. Denn SEC Energy hat den Solarpark um einen Speicher erweitert. Damit kann tagsüber der Solarstrom zwischengelagert und bis weit in die Nacht hinein genutzt werden. „Es ist ein großartiger Meilenstein für Saba, dass die komplette Energieversorgung unserer Insel zukünftig zu großen Teilen aus erneuerbaren Quellen erfolgt“, sagt Dexter Johnson, Geschäftsführer von SEC Energy.

Den Speicher hat SMA aus dem hessischen Niestetal geliefert. Die Installateure von SMA Sunbelt haben das System aufgebaut und an das Mittelspannungsnetz der Insel angeschlossen. „Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden“, betont Dexter Johnson. „Wir gehen davon aus, dass die Bewohner von Saba an sonnenreichen Tagen bis zu zehn Stunden ausschließlich mit Solarstrom versorgt werden können. Pro Jahr rechnen wir mit Dieseleinsparungen von bis zu einer Million Liter.“

Mittelspannungsstation wird Gehirn und Herz

Denn das Gehirn und gleichzeitig das Herz des gesamten Systems ist eine Mittelspannungsstation von SMA, die gleich einen Speicher mit einer Kapazität von 2,3 Megawattstunden enthält. Diese Mittelspannungsstation baut jetzt das gesamte Netz auf und hält es stabil. „Der Batteriewechselrichter stabilisiert dabei die Frequenz und sorgt für das Bereitstellen von Reserveleistung aus den Batterien“, erklärt Jorge Vélez, Projektmanager bei SMA Sunbelt, das System.

Die entwickelte Technik sorgt dafür, dass das im Grunde einfache Prinzip, das jetzt der Stromversorgung auf Saba zugrunde liegt, auch funktioniert. Denn nach Sonnenaufgang, wenn der Solarpark genügend Strom und Leistung liefert, schaltet ein Hybrid Controler von SMA automatisch alle Dieselgeneratoren auf der Insel ab. Danach übernimmt der Batteriewechselrichter der Mittelspannungsstation den Aufbau und die Stabilität des Netzes. Er sorgt dafür, dass der Solarstrom netzkonform an den integrierten Trafo der Station übergeben wird und diese die Energie aus dem Solarpark auf Mittelspannungsniveau hochtransformiert und in das Netz der Insel einspeist.

Erzeugungsschwankungen ausgeglichen

Überschüssiger Solarstrom wird derweil in die Batterien der Mittelspannungsstation eingespeichert. Kommt zu wenig Strom oder Leistung aus dem Solarpark, kann der Speicherteil der Station aushelfen und zusätzlich Strom und Leistung bereitstellen. Das System kann so Schwankungen der Solarstromproduktion aufgrund von Wolkenbewegungen innerhalb von Millisekunden ausgleichen. Es bindet die Dieselgeneratoren nur dann ein, wenn es wirklich notwendig ist. Da ist vor allem in den Nachtstunden der Fall, wenn nicht mehr genügend Strom im Speicher vorhanden ist. Die Mittelspannungsstation mit ihrem integrierten Batteriewechselrichter und dem Hybridcontroler bleibt die Schaltzentrale und sorgt dafür, dass das Umschalten zwischen den verschiedenen Energiequellen reibungslos funktioniert.